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Austrian Rallye Legends 2017: Das Rallye-Festival der Genießer

Auch die vierte Ausgabe der Austrian Rallye Legends powered by ARBÖ wurde zu einem Historischen Rallye Happening – neben den legendären Boliden und ihren tollkühnen Piloten genossen Fans und Aktive wieder die gemütliche, freundschaftliche Stimmung abseits der Prüfungen.

Fotos: Harald Illmer

„Die alten, legendären Rallyeautos sind ganz einfach eine Augenweide – das muss man sich ansehen“, schwärmte einer, der es wissen muss: Raphael Sperrer, seines Zeichens sechsfacher Rallye-Staatsmeister, ließ es sich nicht nehmen, die Austrian Rallye Legends powered by ARBÖ als Zuschauer zu beehren. Sperrer war damit in guter Gesellschaft: Zahlreiche Fans und auch Rallye-Prominenz wie etwa „Porsche-Glüher“ Willi Rabl oder die frühere Copilotin Daniela Stummer pilgerten zu den Sonderprüfungen rund um Spital am Pyhrn und Admont, wo am Samstag auch wieder die Fanmeile eröffnet wurde. Selbst am leicht verregneten Samstagnachmittag standen die Rallyefans an den Zuschauerpunkten entlang der Prüfungen…

In der Stiftsgemeinde Admont luden die Gastronomen wie schon im Vorjahr zur „Gourmet-Rallye“: Von liebevoll mit Bildern von Rallyeboliden verzierten Speisekarten im Gasthaus Zur Ennsbrücke über „Rallye-Menüs“ bis hin zum „Strudeltag“ in der Konditorei Stockhammer mit sagenhaften zehn verschiedenen Strudelsorten gab es auch kulinarisch alles, was ein „Genießerherz“ begehrt. Klemens Pirafelner vom Gasthaus Zur Ennsbrücke erklärte: „Wir Gastronomen sind sehr glücklich mit den Austrian Rallye Legends, denn über 120 Teams und zahlreiche Fans beleben natürlich unsere Umsätze – zumal die sommerliche Hauptsaison bereits vorüber ist.“

"Rallyesport wie früher"

Die Austrian Rallye Legends powered by ARBÖ präsentierten sich auch bei ihrer vierten Ausgabe als ein „Festival der Genießer“. Im neuen, via Internet ausgestrahlten „ARL-Frühstücksradio“ begeisterte das Ehepaar Wolfgang und Rita Inhester mit amüsanten Geschichten aus vielen Jahrzehnten Rallyesport. Der Deutsche Rallyemeister des Jahres 1980, der mit seiner Gattin einen ehemaligen Toivonen-Porsche pilotierte und im Service stilgerecht mit Pfeife unterwegs war, streute den ARL-Veranstaltern Rosen: „Kurt und Brigitta Gutternigg kann man zu diesem Event nur gratulieren - und mit deren Sohn Martin Gutternigg wird sichergestellt, dass es die ARL noch sehr viele Jahre lang geben wird. Hier wird der Rallyesport so gelebt, wie ich ihn von früher her kenne. Es herrscht eine kollegiale, ja familiäre Atmosphäre – freilich war es auch früher schon so, dass man, wenn man einmal im Cockpit saß, einen ‚Nagel quer durch den Kopf‘ hatte, da hat man einander auch damals schon nichts geschenkt. Doch ansonsten gab es stets eine freundschaftliche Verbindung zu den Mitbewerbern, man lernt bei solchen Veranstaltungen wie den Austrian Rallye Legends unheimlich viele interessante Persönlichkeiten kennen.“

Der ORM-Vizechampion des Jahres 2013, Gerwald Grössing konnte zwar nicht wie geplant mit seinem World Rally Car als Vorausauto die Fans erfreuen, da ein Schaden am Überrollkäfig seines Fiesta als Spätfolge seines Abflugs bei der Rallye Weiz entdeckt wurde und zur Folge hatte, dass man diesen komplett austauschen musste - doch seinen versprochenen „Frühstücksradio“-Auftritt hielt Grössing ein. Dabei verriet er, dass er auch 2018 mit dem WRC antreten wird: „Das wird wohl das Highlight meiner Karriere – natürlich bin ich ehrgeizig und natürlich werde ich versuchen, trotz meiner 50 Jahre Hermann Neubauerherauszufordern.“ Nach seinem Auftritt fuhr Gerwald Grössing zur Sonderprüfung Weng, auch er wollte die legendären Autos in Action sehen: „Zudem habe ich hier emotionale Erinnerungen – schließlich fuhr ich in Admont meine allererste Rallye.“

„Weite Anreise wert"

Etwas früher als geplant mussten neben anderen Christian „Jordy“ Jordanich – er pilotierte jenen Mitsubishi, mit dem Manfred Stohl einst Gruppe N-Weltmeister wurde – und Jürgen Stehr abstellen. Stehr, dessen Mercedes 500 SL aus dem Jahr 1982 (Ex-Sepp Haider) das Plakat der diesjährigen ARL zierte und der auch den legendären „Salzburgkäfer“ nach Admont brachte, nahm seinen Ausfall in der Samstagsmittagspause gelassen hin: „Es war ein Zehn Cent-Teil, der uns am Weiterfahren hinderte – wie so oft im Rallyesport. Doch es war wieder einmal eine wunderschöne Veranstaltung, mir gefällt einfach die Atmosphäre bei den Austrian Rallye Legends, das ist mir dann auch die weite Anreise wert.“

Ganz ähnlich sehen es wohl auch jene deutschen Landsleute, die rund ein Drittel der Nennliste ausmachten. Insgesamt kamen Teams aus zehn Nationen zu den Austrian Rallye Legends powered by ARBÖ 2017.

Einmal mehr erfreute Christof Klausner die Fans an der Strecke: Er ließ seinen Audi Urquattro aus 1983 im gepflegten Driftwinkel über die Pisten fliegen – auf der vorletzten Prüfung jedoch war der Publikumsheld wohl etwas übermotiviert: Auf losem Untergrund verabschiedete er sich in Richtung Graben, verletzt wurde glücklicherweise niemand.

Jury wählte das „Attraktivste Auto"

Noch schlimmer traf es Florian Jäger vom MSC Horlofftal: Von Freitag auf Samstag hatte er die ganze Nacht an seinem Ford Escort RS2000 geschraubt – in der Hoffnung, am Samstag wieder fahren zu können. Doch Jäger musste letztendlich enttäuscht aufgeben. Eine Fachjury wählte ihn zum Trost zum „ARL-Pechvogel 2017“.

Die Jury wählte auch das „Attraktivste Auto der ARL 2017“: Diese Auszeichnung ergeht an den Audi Sportquattro S1 E2 mit Baujahr 1986 und Startnummer 57, welchen Florian Rotter und Sonja Uhrebein pilotiert haben. Die beiden Deutschen gehören zur Gruppe „Slowly Sideways“, die erneut zahlreiche wunderschöne Fahrzeuge nach Admont sandte.

Ein Sonderpreis „Beste Show“ für jenes Auto, das mit relativ wenigen Pferdestärken die beste Show lieferte, erging an den Skoda 180/200 RS aus 1974, den Sven und Dirk Braune pilotiert haben.

Video IR7.at: